Lichtdesign/ Maria Königin

Über Maria Königin

Der Kirchenbau der Nachkriegszeit erlebte einen regelrechten Boom. Ab ca. 1950 wurden in Deutschland mehrere tausend Sakralbauten errichtet.

Dabei entstanden gestalterische Juwelen, die mit ihren avantgardistischen Formen einen deutlichen Bruch mit den sakralen Bauformen des 19. Jahrhunderts darstellten.

In den Jahren 1958/59 wurde die Kirche Maria Königin nach den Plänen des Architekten Reinhard Hofbauer gebaut und ist mit ihrer Formensprache ein Paradebeispiel für die modernistischen Gotteshäuser dieser Epoche.

Die Kirche wird durch einen Vorraum betreten, in dem sich das Baptisterium und die Statue des Antonius von Padua befinden. Der anschließende Innenraum zeigt im Grundriss ein Reuleaux-Dreieck mit gekrümmten Seiten. Der Altarbereich nimmt terrassiert einen vergleichsweise großen Flächenanteil des Kirchenschiffes ein und strebt aus der Ecke Richtung Zentrum.

In die flankierenden dicken Betonwände sind kleine Fensteröffnungen ausgestanzt und mit Buntglas geschmückt worden. Dadurch entstehen farbige und lebendige Lichteffekte.

Lichtdesign/ Beleuchtungskonzept

Das neue Beleuchtungskonzept umfasst drei Bereiche und wurde in 2006 noch mit konventionellen Leuchtmitteln (Entladungslampen, Parabolreflektorlampen und Niedervolt-Halogenlampen) realisiert.

Bereich 1: Pendelleuchten

Pendelleuchten von Glashütte Limburg

Nahaufnahme Pendelleuchten

Die Pendelleuchten von Glashütte Limburg stellen eine Hauptkomponente der gesamten Beleuchtungskonzeption dar und sind somit vielschichtige Kompetenzträger.

Sie sollen sich auf der einen Seite der Architektur unterordnen und somit in der Dimension möglichst reduziert auftreten, auf der anderen Seite aber prägend für die Lichtstimmung im Kirchenraum sein.

Außerdem sollen sie folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Direktes Licht zum Lesen und Orientieren in den Bänken des Kirchenschiffs

  • Ausreichende Grund-/Allgemeinbeleuchtung

  • Brilliante Lichteffekte

  • Bessere Lichtverteilung im Raum zwischen Gestühl und Kirchendecke

Durch die Anordnung der Leuchten im Grundriss und deren Staffelung in der Höhe wird das Beleuchtungsniveau im unteren Drittel des Kirchenschiffes angehoben.

Außerdem umfassen sie den vorgerückten Altar und binden ihn optisch näher an die versammelte Gemeinde. Gleichsam einer Wolke aus Licht wird die Gemeinde wie in einem warmen Zuhause umschlossen. Die assoziativ warme Lichtfarbe der Glühlampen verstärkt diesen Eindruck.

Bereich 2: Apostelleuchter

Die „Apostelleuchter“ (Wandanbauleuchten) stellen im Wesentlichen Lichtobjekte dar. Das austretende Licht ist in seiner Intensität zurückgenommen und dient zur Orientierung und zur Betonung der Architektur. Vor allem aber sollen diese Wandanbauleuchten mit ihren Eigenschaften und Leuchtenarchitektur der Symbolik der Apostelleuchter nahe kommen.

Durch die Lichtöffnungen im Leuchtenkörper treten zwei Lichtkegel aus.

Sie dokumentieren den apostolischen Sendungsauftrag der Vertreter Gottes auf Erden und ihre Präsenz im Jenseits. Der untere Lichtkegel ist schmäler ausgeformt und bietet eine Assoziation hinsichtlich der tragenden Säulen und Pfeiler einer Kirche.

Nahaufnahme Apostelleuchter

Bereich 3: Akzentbeleuchtung

Innerhalb der Deckenstruktur, befestigt an den massiven Betonträgern, befinden sich die Strahler für die Akzentbeleuchtung. Sie sind flexibel positionierbar an kurzen 3-Phasen-Stromschienen befestigt.

Die Strahler sind vorwiegend auf die Bildorte ausgerichtet und heben diese hervor.

Fakten
Auftraggeber Katholische Kirchengemeinde Maria Königin, Meerholz-Hailer, Hessen
Leistungen Entwurf und Planung einer neuen Innenraumbeleuchtung
Projektzeitraum Herbst 2006
Fotos Michael Schön

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